Frontalunterricht: Der Gegner des effektiven Lernens?

Frontalunterricht in eine Klasse

Wir schreiben regelmäßig über Schulthemen - Interessiert?

Der Frontalunterricht ist eine sehr Lehrer-zentrierte Unterrichtsform, in der die Lehrkraft genau vorgibt, was und wie gelernt wird. Dies geschieht in der Regel durch einen einseitigen Vortrag des Lehrpersonals. Doch ist dies der beste Weg, um Schüler:innen zum Lernen zu motivieren? Alex Trojer, Lehrer am Realgymnasium Meran, sagt “Nein”.

Frontalunterricht ist nur schwer mit den individuellen Lernbedürfnissen und Lerngeschwindigkeiten der einzelnen Schüler:innen vereinbar. Obwohl diese Form des Unterrichtens in bestimmten Situationen unumgänglich ist und dort auch ihre Berechtigung hat, gibt es andere Methoden, die die Schüler:innen besser abholen. Insbesondere am Nachmittag ist Frontalunterricht besonders herausfordernd, da die Aufmerksamkeit der Kinder oft nachlässt. Denn für viele Schüler bedeutet Frontalunterricht Langeweile.

 

Alex’ Tipp: den Frontalunterricht auf das Notwendigste reduzieren

Der Gymnasiallehrer setzt in seinem Mathematik-Unterricht daher meist auf andere Lernmethoden.

"Schule ist nicht langweilig und das sollte sich auch in den Methoden widerspiegeln. Mit anderen Lernansätzen ändert sich oft die Sicht der Schüler:innen. Was vorher langweilig erschien, ist dann plötzlich interessant”

Schüler:innen helfen Schüler:innen

Klingt banal, ist aber laut Alex’ Erfahrung sehr effektiv. Wir kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung, dass die Klassenkolleg:innen komplexe Inhalte oft verständlicher erklären, als die Lehrkraft. Genau das soll hier genutzt werden. Dies hilft dabei nicht nur denen, die den Inhalt noch nicht verstanden haben, sondern auch denen, die den Inhalt erklären. So wird der Stoff gefestigt und es werden mögliche Wissenslücken aufgedeckt.

 

Gruppenarbeiten

Eine bereits bewährte Methode, bei der Schüler:innen sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam lernen können. Lehrer:innen können so besser auf die individuellen Bedürfnisse der Gruppen und die Schüler:innen können in ihrem eigenen Tempo lernen. Zusätzlich fördern Gruppenarbeiten die soziale Interaktion in der Klasse sowie die Selbstständigkeit der Schüler:innen.

Tapetenwechsel

Durch das Loslösen vom Frontalunterricht ist auch ein Loslösen vom Klassenraum möglich. Dabei reicht es oft aus die Schüler:innen schlicht und einfach in die Gänge zu schicken. “Das Verlegen der Lernumgebung bringt Schwung in den Unterricht und stößt meist auf großes Interesse bei den Schüler:innen”, so Alex Trojer. Dies setzt natürlich ein gewisses Maß an Vertrauen in die Schüler:innen voraus, aber macht sich nicht nur im Lernerfolg, sondern auch in der Beziehung zu den Schüler:innen bezahlt.

Digitale Medien

Digitale Medien können eine große Hilfe im Unterricht sein. Je nach Alter haben die meisten Schüler:innen Smartphones, die auch in den Unterricht integriert werden können. So können Inhalte beispielsweise mithilfe von spielerischem Lernen gefestigt werden z.B. interaktive Übungen mit Selbstkontrollen. Auch das Bereitstellen von Arbeitsblätter (bei Bedarf auch mit Lösungen) kann ganz einfach online angeboten werden.

Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung: kein Kopieren im Voraus. So hat man auch ohne großen Aufwand stehts Zusatzmaterial für schnellere Schüler:innen bereit. Das entlastet also nicht nur die Umwelt sondern auch die Lehrkraft in der Unterrichtsvorbereitung.

 

 

Diese Art des Lehrens bedeutet, etwas Kontrolle abzugeben, doch mit dem Wechsel zu alternativen Lehrmethoden gibt man meist auch eine große Menge Stress ab. Natürlich braucht es auch für alternative Methoden eine passende Vorbereitung. Gute Planung und passende Materialien sind hier der Schlüssel. Doch gelingt dies, können Lehrkräfte eine abwechslungsreiche Lernumgebung mit Freiheit zur individuellen Entwicklung schaffen. Zusammengefasst also ein Win-Win Situation für Lehrer:innen und Schüler:innen.

 

Frontalunterricht kann im Gegensatz eine sehr anstrengende Methode für Lehrkräfte sein. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung. Doch Alex sagt: “Diese alternativen Lehrmethoden, machen natürlich nicht immer Sinn”. Wenn man als Lehrer:in merkt, dass Gruppenarbeiten beispielsweise nicht funktionieren, gilt es flexibel auf diese Situation zu reagieren und möglicherweise auf Frontalunterricht umzusteigen. “Besonders auch bei erklärungsbedürftigen Themen, hat Frontalunterricht definitiv seine Berechtigung.”, so der Gymnasiallehrer.

 

Letzen Endes ist jede Lehrkraft, jedes Kind und jede Unterrichtseinheit anders. Daher ist Flexibilität eine wichtige Eigenschaft, die man sich als Lehrkraft aneignen sollte. Hat man jedoch das Wissen um alternative Lehrmethoden, fällt es leichter auf unterschiedlichste Situationen zu reagieren.

 

Was ist Deine Meinung zum Frontalunterricht? Hast Du Tipps, wie Lehrer:innen den Unterricht aufregender gestalten können? Schreib uns gerne eine E-Mail auf hallo@teachino.io .

 

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